Annotation |
Die Welt im Kopf zu ordnen ist eine große Herausforderung für alle Menschen, sie beginnt mit dem ersten Atemzug und hört nie auf. Bilderbücher versuchen zumindest Kindern beim Ordnen zu helfen: nach Zahlen, Formen und Farben zumeist. Diese Bücher konzentrieren sich in der Regel auf den kindlichen Alltag, oft sind die Illustrationen eher bescheiden und meist ist ihr Ordnungsdrang rigide. Dass es auch anders geht, offen und assoziativ, haben u.a. die französischen BilderbuchkünstlerInnen Couprie und Louchard mit "Die ganze Welt" bewiesen. Ihr Landsmann Didier Cornille macht es ihnen nach, wenn er auch formal ganz anders arbeitet. Cornille, ein etwa 60-jähriger Designer von Möbeln und vor allem Leuchten, überträgt das Prinzip der Einfachheit und Reduktion, das seine Objekte prägt, auf seine ersten zwei Bilderbücher, die kleinformatig und sehr schön ausgestattet erschienen sind. Er versucht Zahlen, Formen und Farben ("Hier & Da") sowie Gegensätze ("rund & eckig") anschaulich zu machen, zeichnet mit feinem Strich, meist zart in den Grundfarben ausgeführt. Oft bricht Cornille die übliche Struktur der Doppelseite (Tag & Nacht; klein & groß) |