Annotation |
Die Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts in einer Gesamtdasterllung zu erfassen, ist ein gigantisches Unternehmen. Soll sie sich nicht auf ein Kompendium von Zahlen und Fakten beschränken, so müssen den Ereignissen Strukturprinzipien unterlegt werden, die innere Zusammenhänge aufzeigen und Bewegungslinien erkennen lassen. Dem Historiker Hans-Heinrich Nolte gelingt es in diesem Band, die Unübersichtlichkeit der Welterfahrungen nach Entwicklungsmerkmalen zu gliedern, welche die Widersprüchlichkeit des Jahrhunderts auf den Begriff bringen: Es geht um Freiheit und Zwang, um Gewalt und Gewaltlosigkeit, um Uniformierung und Differenz, um Nation und Union. Nolte beschreibt die vergangenen einhundert Jahre als ein Dezennium der technologischen Bescheinigung und der Globaliesierung und zugleich als ein Jahrhundert der Ausgrenzung und der Gewaltexzesse. Es war ein "Zeitalter der Extreme" (Hobsbawm), ein Jahrundert der Katastrophen sicherlich, aber auch ein Jahrhundert, das die Instrumente für eine Herrschaft des Rechts, der individuellen Freiheit und des gemeinsamen Wohlstands ertwickelt hat. |