Das Leben ist kurz : Vita brevis

Gaarder, Jostein, 1997
Antolin Klasse: 9 Zum Antolin Quiz
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-446-19082-5
Verfasser Gaarder, Jostein Wikipedia
Beteiligte Personen Haefs, Gabriele [Übers.] Wikipedia
Systematik 0600 - Romane für Teenager
Schlagworte Liebesbeziehung, Sexualität, Katholische Kirche, Augustinus, Aurelius, Zölibat
Verlag Hanser
Ort München
Jahr 1997
Umfang 130 S.
Altersbeschränkung 14
Sprache deutsch
Verfasserangabe Jostein Gaarder; Übers. von Gabriele Haefs
Fußnote Antolin Kl. 9.-10.
Annotation Roman über die verdrängte Liebesbeziehung zwischen dem späteren Kirchenvater Augustinus und seiner langjährigen Geliebten Floria.
Jostein Gaarder, der norwegische Schriftsteller, Philosoph und Autor von "Sophies Welt" (bn 1/94) bringt in seinem 1996 erschienenen Briefroman "Das Leben ist kurz - Vita brevis" die fiktiven Briefe der langjährigen Geliebten des Aurelius Augustinus an den Bischof von Hippo. Die Frau, die in den "Bekenntnissen" des Augustinus namenlos bleibt und die der Kirchenvater nur in Andeutungen als seine große Liebe zu erkennen gibt, erhält in den von Jostein Gaarder angeblich in einer alten Handschrift in Buenos Aires aufgefundenen Briefen Stimme und Charakter. Und sie stellt ihr bischöfliches Gegenüber gehörig in Frage: Wie er seine Bekehrung mit der Rücksichtslosigkeit seiner Geliebten gegenüber vereinen konnte, indem er sie nach dreizehn Jahren Lebensgemeinschaft verstieß und zudem von ihrem gemeinsamen Son trennte. Warum für Augustinus die Gottesliebe und die sinnliche Liebe zu einer Frau unvereinbar seien. Was das überhaupt für ein Gott sei, der den Menschen die Liebe neide. Ob Gott nicht größer sei, als ihn die Christen vom Schlage eines vom Neuplatonismus geprägten Augustinus sähen, gnädiger, weitherziger, froher und als Schöpfer der Welt dem Leben und den Frauen verbunden. - In der dichterischen Ausgestalung der alten Liebesgeschichte ist Gaarder eine dichte erzählerische Auseinandersetzung mit den heutigen Fragen von Frauen an Kirche und Religion gelungen, verpackt in die Sprache und Ironie des vierten Jahrhunderts. Hält er auch die Fiktion, daß dieser Brief tatsächlich von der Geliebten des Augustinus stammen könnte, durch zeitweise sehr modern anmutende Formulierungen nicht immer ganz aufrecht, so ist der vorliegende Briefroman dennoch ein theologisch interessierten Lesern/innen wärmstens zu empfehlen. *bn* Monika RothRoman über die verdrängte Liebesbeziehung zwischen dem späteren Kirchenvater Augustinus und seiner langjährigen Geliebten Floria. (DR) Jostein Gaarder, der norwegische Schriftsteller, Philosoph und Autor von "Sophies Welt" (bn 1/94) bringt in seinem 1996 erschienenen Briefroman "Das Leben ist kurz - Vita brevis" die fiktiven Briefe der langjährigen Geliebten des Aurelius Augustinus an den Bischof von Hippo. Die Frau, die in den "Bekenntnissen" des Augustinus namenlos bleibt und die der Kirchenvater nur in Andeutungen als seine große Liebe zu erkennen gibt, erhält in den von Jostein Gaarder angeblich in einer alten Handschrift in Buenos Aires aufgefundenen Briefen Stimme und Charakter. Und sie stellt ihr bischöfliches Gegenüber gehörig in Frage: Wie er seine Bekehrung mit der Rücksichtslosigkeit seiner Geliebten gegenüber vereinen konnte, indem er sie nach dreizehn Jahren Lebensgemeinschaft verstieß und zudem von ihrem gemeinsamen Son trennte. Warum für Augustinus die Gottesliebe und die sinnliche Liebe zu einer Frau unvereinbar seien. Was das überhaupt für ein Gott sei, der den Menschen die Liebe neide. Ob Gott nicht größer sei, als ihn die Christen vom Schlage eines vom Neuplatonismus geprägten Augustinus sähen, gnädiger, weitherziger, froher und als Schöpfer der Welt dem Leben und den Frauen verbunden. - In der dichterischen Ausgestalung der alten Liebesgeschichte ist Gaarder eine dichte erzählerische Auseinandersetzung mit den heutigen Fragen von Frauen an Kirche und Religion gelungen, verpackt in die Sprache und Ironie des vierten Jahrhunderts. Hält er auch die Fiktion, daß dieser Brief tatsächlich von der Geliebten des Augustinus stammen könnte, durch zeitweise sehr modern anmutende Formulierungen nicht immer ganz aufrecht, so ist der vorliegende Briefroman dennoch ein theologisch interessierten Lesern/innen wärmstens zu empfehlen. *bn* Monika Roth